Wer bin ich und wie alles begann
Ich heisse Saskia und schon als kleines Kind bin ich mit meinem Grossvater und seinem Hund durch den Wald spaziert. Ich liebte es, zu sehen, wie die beiden ein eingespieltes Team waren. Mein Grossvater hatte schon immer Hunde und eine grosse Wand in seinem Büro voller Medaillen, welche sie sich gemeinsam erarbeitet hatten.
Als mein Grossvater verstarb, war ich sieben Jahre alt, und es brach eine kleine Welt für mich zusammen. Als ich älter wurde, wollte ich in seine Fussstapfen treten. Ich bin in einem kleinen „Zoo“ aufgewachsen – Hunde, Katzen, Meerschweinchen, Kaninchen, Ratten, Hamster, Schildkröten, sogar Minischweine und Papageien waren Teil meines Alltags. Diese Liebe zu Tieren führte mich zu meinen Ausbildungen:
•2010 bis 2013: Ausbildung zur Tiermedizinischen Praxisassistentin EFZ
•30.04.2017: Veterinär-Anästhesietechnikerin VAT (ex.)
Schon in meiner Kindheit wollte ich immer einen eigenen Hund haben, mit dem ich in die Hundeschule gehen kann. Seit 6 Jahren habe ich eine Tierschutzhündin. Als ich meine Maus mit fünf Monaten übernahm, lief am Anfang alles wunderbar, bis die Jugendentwicklung kam. Was mir nicht bewusst war: Ich hatte mir nicht nur einen Hund dazugeholt, sondern auch plötzlich die Meinungen von vielen Menschen – sei es am Arbeitsplatz, zu Hause in der Familie, von Freunden oder sogar bei den Spaziergängen. Dadurch stand ich unter grossem Druck, den ich mir selbst machte. Ich stand so sehr unter diesem Druck, dass ich meiner Hündin gegenüber nicht mehr fair war.
In unserer heutigen Gesellschaft hat man ein festes Bild davon, wie ein Hund zu sein hat: Er darf nicht bellen, soll sich immer ruhig verhalten, eigenständig in seinem Bettchen liegen, überall dabei sein, alleine bleiben können, immer mit anderen Hunden spielen wollen, keine Katzen oder andere Tiere jagen, abrufbar sein, perfekt Fuss laufen, nicht an der Leine ziehen, sich beim Tierarzt vorbildlich benehmen – und vieles mehr.
Trotz Hundeschule fühlte ich mich plötzlich allein gelassen. Mit all meinen Fragen waren die Trainer schnell überfordert und konnten mir keine Tipps geben oder hatten keine Erklärungen. Es hiess einfach: „Das legt sich von selbst“ oder „Arbeiten Sie mit Bestrafung“, was meinem Naturell nicht entsprach. Dank einer guten Freundin lernte ich eine andere Hundeschule kennen, die positiv und bedürfnisorientiert mit Hund und Mensch arbeitet. Wir machten so grosse Fortschritte, dass ich angesprochen wurde, ob ich nicht die Trainerausbildung machen möchte. So entschied ich mich, die Ausbildung zur Hundetrainerin bei CCF für meine Hündin zu absolvieren – es war die beste Entscheidung, die ich treffen konnte. Dank der Ausbildung habe ich nun nicht nur den medizinischen,
sondern auch den verhaltensbezogenen Blick auf Hunde gelernt.
Nun bin ich zu dem Entschluss gekommen, dass ich anderen Hund-Mensch-Teams den Druck unserer heutigen Gesellschaft nehmen möchte, um einen freundlichen Umgang mit einem Lebewesen zu fördern, das auch Bedürfnisse hat.